Bericht: Iftar "Juden und Muslime" am 26. August 2010

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Der Fastenmonat Ramadan ist im islamischen Jahreskreis ein Monat der Begegnung, der Pflege sozialer Kontakte und der Freude am Zusammensein in einem offenen Dialog. Zu einem gemeinsamen Iftar-Mahl im Ramadan lud die IMÖ Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen auch in diesem Jahr in den Festsaal der IRPA (Ausbildungsstätte zukünftiger islamischer ReligionslehrerInnen in der Wiener Neustiftgasse) ein. Stand unsere Iftar-Einladung des vergangenen Jahres im Zeichen des christlich muslimischen Dialogs, so wollten wir heuer zur Belebung des jüdisch muslimischen Dialogs beitragen.

Es war eine große Freude, zu diesem geselligen Abend eine interessante Gästerunde mit Persönlichkeiten aus diversen Bereichen des öffentlichen Lebens begrüßen zu dürfen. Selbst zubereitete Spezialitäten trugen zu Herzlichkeit und Gastfreundschaft bei. Alle Speisen waren schweinefleischfrei/halal und es gab ein erweitertes vegetarisches Angebot, um  jenen, die möglichst koscher essen, entgegenzukommen.

Nach einem spirituellen Auftakt mit der Rezitation der Koranverse über das Fasten, rezitiert durch Imam Nejati Genc, verwies Mouddar Khouja auf die historische Dimension des jüdisch-muslimischen Dialogs und der oft gemeinsamen Geschichte. Carla Amina Baghajati reflektierte über das vertiefte Bewusstsein in Bezug auf den Wert von Nahrung im Ramadan. Nach dem Iftar-Mahl gab Omar Al Rawi einen allgemeinen Überblick über die Arbeit der IMÖ in den letzten 11 Jahren. Tarafa Baghajati schloss mit Ausführungen über die muslimisch-jüdische Zusammenarbeit und Kooperation in den letzten Jahren an. Dabei konnte er sich auf konkreten Projekte und Aktivitäten, die gemeinsam mit den geladenen Gäste und Institutionen durchgeführt worden waren, beziehen.

Die renommierte Sprachwissenschaftlerin Ruth Wodak betonte die Notwendigkeit solche Zusammenkünfte bekannter zu machen, um gerade in diesen Zeiten einer drohenden Verschlechterung des Klimas die Bevölkerung über Fortschritte informieren zu können. Neben Ruth Wodak waren als weitere bekannte Universitätsprofessoren John Bunzl und Frank Stern unter den Gästen. Der große Schauspieler und Friedensaktivist Otto Tausig sowie die Filmmacherin Ruth Beckermann waren ebenfalls dabei. Vertreter und führende Persönlichkeiten diverser  Organisationen, NGOs und Institutionen waren vertreten u.a. das Jüdische Filmfestival, die Or Chadasch Gemeinde, ReligionslehrerInnen, Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden im Nahen Osten, Frauen in Schwarz sowie die Jüdisch-Muslimische Konferenz, die Anfang August in Wien getagt hatte.

Nach den Süßspeisen sorgten der einzige Wanderschäfer Österreichs und Musiker Hans Breuer sowie der Musiktherapeut und Obmann des WIIEB Wiener Islamisches Institut für Erwachsenenbildung Galib Stanfel mit gemeinsam vorgetragener Musik für einen stimmungsvollen Abschluss des Abends. Inzwischen traf der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft Anas Schakfeh ein und präsentierte eine Einschätzung  der jüngsten Debatte um Moscheebauten und Minaretten.

Einig waren sich alle jüdischen und muslimischen TeilnehmerInnen darin, dass dieser Abend wiederholt werden soll. Es ist ein weiterer Schritt gelungen für ein besseres und schöneren Miteinander.

Mit dem Hinweis darauf, dass dieses Jahr Ied al Fitr (muslimisches Fastenbrechenfest) und das jüdische Neujahr zeitgleich begangen werden und mit einem herzlichen Dank an alle, die für den Erfolg des Abends beitrugen wurde der Abend von Tarafa Baghajati mit den Worten: Schana towa, schönes Neues Jahr und Assalamu Alaiku abgeschlossen.

Rückfragehinweis:

Tarafa Baghajati, baghajati [at] aon.at

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