Ein mögliches Szenario zur Ausweitung des Libanonkriegs?

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Ein mögliches Szenario zur Ausweitung des Libanonkriegs?

Es sind bereits drei Wochen vergangen, seit die Israelische Armee begann, Ziele im Libanon anzugreifen. Als Kriegsgründe galten die Befreiung der zwei entführten israelischen Soldaten und die Entwaffnung der Hisbollah-Milizen. Zu Letzterem diente die Anwendung der UNO-Resolution 1559 als Vorwand. Die israelische Armee nahm dabei das Töten von Zivilisten und die Zerstörung der Infrastruktur, sowie den Angriff auf Stellungen der libanesischen Armee in Kauf. Die mittlerweile bekannten Bilder des Massakers von Kana, die durch die ganze Welt gingen, lösten überall große Empörung aus. Dabei sind 60 Zivilisten, darunter 37 Kinder, ums Leben gekommen.

Israel war in seiner 58-jährigen Geschichte gegenüber seinen arabischen Nachbarn in allen Belangen siegreich. Es besitzt die zweitstärkste Armee der Welt, ist bewaffnet mit den modernsten Technologien, finanziert durch ein riesiges Militärbudget und verfügt über eine große Menge von aktiven Soldaten (Männer und Frauen) bzw. von Militärreservisten, die die Mehrheit der israelischen Bevölkerung ausmachen. Diese können jederzeit einberufen und in Kriegen eingesetzt werden. Israel kann aber auch stets mit der gewohnheitsmäßigen Solidarität der westlichen Welt rechnen und die teils unreflektierten, pflichtgemäßen Sympathien in der Berichterstattung westlicher Medien ließen einen Sieg Israels in der psychologischen Kriegsführung und in der Weltöffentlichkeit sicher scheinen. Dies alles bedeutet Stärke und somit auch Recht, denn Stärke geht bekanntlich Hand in Hand mit Recht. Nur der Starke kann sich das, was er für Recht hält auch nehmen.

Die israelische Gesellschaft ist auf Sicherheit bedacht, dies zeigt sich im Wahlverhalten der Bürger, im Militärdienst, den fast jeder Bürger absolviert und vor allem aber bei der Argumentation zur Kriegsführung.

Wir erleben jedoch tagtäglich, wie Israel klare Verluste hinnehmen muss, denn erstmalig in seiner Geschichte schlägt eine große Anzahl von Raketen in israelischen Städten, in die Tiefe seines Gebietes bis nach Haifa, ein. Die Städte und Ortschaften von Nordisrael scheinen wie ausgestorben. Viel mehr Augenmerk verlangt jedoch die Tatsache, dass die Vorstöße der berüchtigten Golani-Spezialeinheit der israelischen Armee in Marun-el-Ras und in Aita el-Shaab verhindert werden. Noch immer gibt es nur einen sehr eingeschränkten Raumgewinn und es tobt ein unerbittlicher Kampf mit unglaublicher Zerstörungswut um jede Ortschaft im Südlibanon.

Der Mythos der unbesiegbaren Armee Israels ist scheinbar bedroht, denn das erklärte Ziel - die Hisbollah zu entwaffnen - scheint in unerreichbare Weite gerückt zu sein. Zur Erinnerung: Auch durch die 18-jährige Besatzung Israels des Südlibanons war es nicht möglich, die Hisbollah-Milizen zu entwaffnen, ganz im Gegenteil, sind jene gestärkt aus diesem Guerillakampf hervorgegangen und haben ihre politische und militärische Macht ausgebaut.

Was passiert jedoch, wenn Israel diesen Mythos aufrechterhalten will? Eine Lösung scheint zu sein: Man nehme sich ein Land und seiner regulären Armee vor, das ein mögliches Ziel abgibt. Ein Kriegsgewinn der zweitstärksten Armee der Welt gegen eine reguläre Armee eines umliegenden Landes wäre realistisch - der Mythos des Unbesiegbaren könnte damit weiterleben.

Es bleibt nur die Frage: Um welches Land handelt es sich? Syrien!

Ein denkmögliches Szenario mit dem zu rechnen ist.

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