Verhältnis ISLAM zu Wissenschaft und Kultur

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Verhältnis ISLAM zu Wissenschaft und Kultur

Nicht erst durch die Taliban sondern seit der Spätantike erscheint der Islam dem Westen trotz seiner internen Vielfalt und Spiritualität als ein scheinbar monolitisches und rigides System, vor dem man sich zu Fürchten hat. Doch kehren wir zu dem Ursprung und betrachten wir das fundamentale Toleranzgebot des Koran (-la ikraha fi-d-din) (2:256)-, wonach Zwang in religiösen Angelegenheiten untersagt ist, sowie der strukturelle  religiöse Pluralismus des Islam der in der Sure 5 , Vers 48, eindrucksvoll verankert ist.Und dies blieb nicht pure Theorie, denn dank dieses Manifest eines religiösen Pluralismus respektierten und toleriern die Muslime – und sie tun es bis heute- andere Religionsgemeinden in ihrer Mitte.

Auf dem Weg zum Flughafen in Kairo sieht man mehr koptische Kirchen als Moscheen. In Damaskus sind die Kirchturmkreuze nachts Neonbeleuchtet. In Schaufenstern der Buchläden Marokkos liegt die Bibel ja sogar Griechenland ist trotz 500 Jahre osmanischer Herrschaft als ein griechisch-orthodoxes Land hervorgegangen.

Wer heute die Aya Sophia in Istanbul besucht erfährt, dass die Muslime die Fresken und Wandmalerein einfach mit Holzbretter bedecken und nicht zerstörten. Ja selbst die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Welt wie die Sphinx, die Pyramiden, Petra, Ephesos und Persepolis liegen im  heutigen Ägypten, Jordanien, Türkei und im Iran, also alles seit Jahrhunderten muslimische Länder.

Auch die helenistische Philosophie ist dank der in Bagdad des 9 Jahrhunderts entstandene spekulativen griechisch beeinflußten Metaphysiker der Mu`tazila-Schule an der heutigen Zeit weitergegeben worden.

Die kulturelle und  wissenschaftliche Hochblüte der islamischen Zivilisation die der abbasidischen Bagdads, und der umayadischen Cordobas, hat dank der Andalusiern Ibn Ruschd (Averroes 1126-1198)der als Aristoteles-Kommentator die westliche Philosophieentwicklung maßgeblich beeinflußte und ganz nebenbei auch noch die Sonnenflecken gefunden hat, Ibn Arabi und Ibn Hazm einen wesentlichen Einfluß auf die Scholastik, das Minnesängertum, die gotische Architektur, die Mathematik, das westliche Gesundheitswesen, ja sogar die christliche Mystik gehabt.

Nicht vergessen sollten wir auch andere verdienstvolle Wissenschafler wie Ibn Firnas (gest. 888) dem das erste benutzte Fluggerät zugeschrieben wird, al-Khwarismi (gest.846) Vater der Algebra und des Algorithmus-Terminus, Al-Razi/Rhazes  (846-935) dessen medizinisches Hauptwerk Liber Almansoris Jahrhunderte der Ausbildung an europäischen Universitäten diente, Ibn Sina/Avicenna (980-1037) dessen medizinische Enzyklopädie noch im 19 Jahrhundert benutzt wurde, Ibn Khaldun (1332-1406) der Begründer der Soziologie und der modernen, quellenkritischen Geschichtsschreibung.

Angesichts solche Tradition und Umgang mit Wissen, Toleranz und Kultur ist es um so unverständlicher wie es immer wieder zu Verfehlungen in den Islamischen Länder kommen kann, haben wir alle die Aufforderung des Korans vergessen?

  • "Habt ihr denn keinen Verstand?" (2:44)
  • "Habt ihr denn nicht gesehen?" (31:20)
  • "Wollt ihr denn nicht nachdenken ?" (6:50)
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