Kindergärten: Muslime orten Rufschädigung

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Kindergärten: Muslime orten Rufschädigung

Islamische Kindergärten sollen genauer überprüft werden. Darauf haben sich die zuständigen Politiker geeinigt. Laut Carla Amina Baghajati, Sprecherin der IGGiÖ, ist gerade die muslimische Community an einer Aufklärung interessiert.

Offener Brief der IMÖ an SPAR

Sehr geehrte Damen und Herren der SPAR-Geschäftsführung,

die medial ausgetragene Aufregung über Ihre Entscheidung, Fleischprodukte für die muslimische Zielgruppe wieder auszulisten, hat sich inzwischen gelegt. Es lohnt sich aber, einigen prinzipiellen Fragestellungen nachzugehen, die auch in Zukunft von Bedeutung sind.

Lebensmittelketten sind keine NGOs mit Menschenrechtsagenda, sondern werden sehr pragmatisch wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund stellen. Gleichzeitig ist erfreulich, wie es immer wieder gelingt, dass auch von dieser Seite positive Impulse in die Gesellschaft für ein sozial gerechtes und friedliches Zusammenleben gesetzt werden. Es versteht sich von selbst, dass hierbei keine Parteipolitik betrieben wird.

Es bleibt aber ein Faktum, dass Lebensmittelketten nicht nur rein wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich Verantwortung tragen. Das beginnt bereits bei der Möglichkeit als einer der größten Arbeitgeber die Vielfalt der Gesellschaft abzubilden und so für Chancengleichheit einzutreten. Vielfalt ist eine Realität, der zunehmend Rechnung getragen werden muss. Ihr ursprünglicher Gedanke, die rund 600.000 Musliminnen und Muslime als Konsumenten sichtbar wahrzunehmen, ist daher sehr zu begrüßen. Gerade in Zeiten eines ums sich greifenden „Generalverdachts“ braucht es solcher Zeichen, dass Islamisches längst zum Alltagsleben in Österreich gehört und alles andere als potentiell „verdächtig“ ist.

Umso bedauerlicher ist es, dass sich unverhohlene Rassisten und Islamhasser bei Ihnen als „Tierschützer“ und „Tierfreunde“ meldeten und nichts unversucht ließen dieses normale und selbstverständliche Handeln als „großen Skandal“ hoch zu stilisieren.

Mit großem Bedauern nehmen wir Ihre Entscheidung zur Kenntnis, diesem Druck nachzugeben. Es wäre sehr traurig, wenn Hass, Neid, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit zu Faktoren bei wirtschaftlichen Entscheidungen zählten. Ohne hier einen direkten Vergleich anstellen zu wollen, sei an die Verbote von geschächtetem Fleisch durch die Nazis erinnert. Das Motto „Nie wieder!“, wenn es um die krassen Menschenrechtsverletzungen dieses dunklen Kapitels unserer Geschichte geht, sollte auch in diesem Zusammenhang einen fixen Platz bekommen.

Seit dem bundeseinheitlichen Tierschutzgesetz von 2004 gibt es für Juden und Muslime eine inzwischen bewährte Regelung, was das Schächten betrifft. Damals wurde das „post cut stunning“, also eine Betäubung, die unmittelbar nach dem Schächtstreich im Schlachthaus erfolgt, festgeschrieben. Die Islamische Glaubensgemeinschaft zertifiziert professionelles Personal und verleiht unter den gesetzlichen Bestimmungen produziertem Fleisch ein halal-Siegel. Im Laufe der damaligen Debatte war es den Religionsgemeinschaften wichtig herauszuarbeiten, dass ihre Schlachtung mit dem Tierschutzgedanken vereinbar ist.

Daher appellieren wir an Sie, wie auch an den Lebensmittelhandel insgesamt, aus dem Markt mit „Ethnofood“ nicht länger halal-Fleischerzeugnisse auszuklammern. Bei einem neuerlichen Vorstoß in diese Richtung böte es sich an, die geschilderten österreichischen halal Standards zu berücksichtigen.

Mit der Bitte um ein Überdenken Ihrer Entscheidung wünschen wir Ihnen und Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besinnliche Weihnachten und einen schönen und erfolgreichen Jahresausklang und ein gutes Neues Jahr 2016 für sozialen Zusammenhalt und gesellschaftliche Harmonie

Beste Grüße,

Tarafa Baghajati,

Obmann der IMÖ; Initiative muslimischer Österreicher-innen

Buchbeitrag: Mensch-Tier-Beziehung und Tierschutz im Islam

Buchempfehlung: Tier-Mensch-Ethik

Herausgeber Edith Riether, Michael Noah Weiss
Lit Verlag, 232 Seiten, 24,90 Euro

IM ZENTRUM: Integration bei Strafe geboten (mit Tarafa Baghajati)

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IM ZENTRUM: Integration bei Strafe geboten (mit Tarafa Baghajati)

Anpassen bitte – Integration bei Strafe geboten

Dokumente: Video-Islamische Botschaften von Tarafa Baghajati

Islamische Botschaften (1): Braucht Syrien europäische IS Kämpfer?

Christlich-muslimische Initiative: Dialog gegen Terror

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Christlich-muslimische Initiative: Dialog gegen Terror

Die in Wien ansässige Plattform „Christen und Muslime“ hat zum Widerstand gegen das „erkennbare Ziel der Drahtzieher des Terrors, die Gesellschaft zu spalten und Zwietracht zwischen den Religionen zu säen“, aufgerufen.

Gastkommentar: "Das ist nicht der Islam!" weiterdenken

Als Muslime sind wir gefordert, in diesen Tagen von uns aus auf andere zuzugehen.

Was macht der Terror mit uns?

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Was macht der Terror mit uns?

Diese Frage stellten wir elf Experten nach dem Terrorakt gegen Journalisten des französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“ im Jänner des heurigen Jahres. Und seit gestern hat sie mehr Gültigkeit denn je.

Reaktion der IGGiÖ zu den Anschlägen in Paris

Schockiert und entsetzt verurteilt die Islamische Glaubensgemeinschaft die Anschlagsserie in Paris, der bereits weit über hundert Menschen zum Opfer gefallen sind.

Vortrag in Oberpullendorf "Muslimin sein"

Vortrag in Oberpullendorf "Muslimin sein"
Monday, 16 November, 2015 - 19:00

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